Eindrücke vom Matinee-Konzert „Tanz und Rhapsodie“
Einen fulminanten Auftakt zum sonnigen Muttertag 2024 bescherte die Wilde Gungl mit diesem Matineekonzert und feierte damit einen weiteren Höhepunkt ihrer Feierlichkeiten zum 160. Jubiläum. Jesús Ortega Martínez, der Dirigent des Orchesters, zauberte gemeinsam mit dem französischen Solisten der Matinee, Henri Bonamy und dem Orchester im Wechsel mit der informativen Moderation von Kurt-Detlef Bock eine beschwingte Stimmung in die fast ausverkauften Ränge des Prinzregentheaters.
Mit der Ouvertüre zum Zigeunerbaron begann die Matinee, unterschiedliche Passagen des Werks verband das Orchester mit einfühlsam musizierten Übergängen. Für sie untypisch saß die Gungl in amerikanischer Aufstellung, was sich mitunter in dem nun folgenden Werk begründete. Bonamy setzte sich dafür an den Flügel und vier Saxophonisten nahmen ihre Plätze ein: es folgte Gershwins Rhapsody in Blue. Spritzig, lässig wurde musiziert und ein Hauch der amerikanischen „Golden Twenties“ eroberte den Konzertsaal, während die Bläser jazzten und sich voller Schalk im Klang imitierten. Die Freude des Orchesters war offensichtlich und Bonamy brillierte an den Tasten mit spielerischer Leichtigkeit.
Die Geburtstagspolka folgte, eine Auftragskomposition, die der Spanier Pere Pelegrí für die Wilde Gungl geschrieben hat: Eine muntere Mischung aus zum Teil typischen Münchener Tanz- und Geburtstagsmelodien, wie z.B. der Schäfflertanz. Dank Überredungskünsten des Dirigenten bahnte sich der Komponist einen Weg von den Publikumsrängen zur Bühne, wo er freudig begrüßt wurde und Herr Bock sich im Namen aller noch mal bedankte.
Die zweite Hälfte des Konzerts wurde mit der Jazz-Suite Nr. 2 von Schostakowitsch eröffnet, bekanntermaßen eine technische und musikalische Herausforderung für Musiker und Dirigent. Ergänzt um hervorragende Saxophonisten, einen virtuos spielenden Akkordeonisten, großer Besetzung am Schlagwerk und wiederum Bonamy am Flügel zeigte das Orchester sich von bester Seite und präsentierte die bunte Mischung aus mitreißenden Tänzen, weichen Klängen und melancholischen Passagen dieser Suite sehr überzeugend. Anschließend bereiteten spannende Hörbeispiele lateinamerikanischer Rhythmen, präsentiert von Herrn Bock mithilfe des Orchesters, auf die Klangwelt des letzten Werks vor: Danzon No. 2 von Arturo Márquez.
Mit diesem ausgesprochen abwechslungsreichen und schwungvollen Programm hat Jesús Ortega Martínez ein bemerkenswertes Programm zusammengestellt: Herkunft und Alter der Komponisten umspannen den Globus und etwa 160 Jahre Geschichte – Glückwunsch an die Wilde Gungl zum Jubiläum!
Die Zugabe von Josef Gungl rundete das Konzert ab – Standing Ovations! Ein großer Dank an das wunderbare Publikum und alle Mitwirkenden, die dieses Konzert möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank geht an unseren Fotografen Matthias Hallensleben, dessen Bilder wieder viele, schöne Momente festhalten.
Die Wilde Gungl grüßt alle Besucher und freut sich auf ein Wiedersehen beim nächsten Konzert am
Sonntag, den 21. Juli 2024 um 19:00 Uhr im Brunnenhof der Residenz München (bei schlechter Witterung im Herkulessaal)
Das Programm war:
- Johann Strauss (Sohn), Ouvertüre zur Operette „Der Zigeunerbaron“
- George Gershwin, Rhapsody in Blue
- Pere Pelegrí Ripoll, Geburtstagspolka (Auftragskomposition)
- Dmitri Schostakowitsch, Suite für Varieteé-Orchester ( Jazz-Suite Nr. 2)
- Arturo Márquez, Danzón No.2
- Zugabe: Josef Gung’l, Narren-Galopp op. 182
Moderation: Kurt-Detlef Bock
Solist: Henri Bonamy
Dirigent: Jesús Ortega Martínez